Surprise (?): German government continues its support for the Unitary Patent system

The German government announced that it continues its support for the introduction of the Unitary Patent system in Europe.

On 26 March 202, the German Federal Minister of Justice and Consumer Protection issued the following statement (see here for original):

PRESSEMITTEILUNG | 26. MÄRZ 2020
Europäische Patentreform soll fortgesetzt werden

Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hält auch nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 20. März 2020 an der Europäischen Patentreform fest.
Mit dem Ãœbereinkommen über ein Einheitliches Patentgericht (EPGÃœ) soll ein für alle Vertragsstaaten zuständiges Einheitliches Patentgericht geschaffen werden, das für Rechtstreitigkeiten über europäische Patente nach dem Europäischen Patentübereinkommen sowie dem zukünftigen EU-Einheitspatent zuständig ist.
Die Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz Christine Lambrecht erklärte dazu:
„Ich werde mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass wir der europäischen innovativen Industrie ein einheitliches europäisches Patent mit einem europäischen Patentgericht zur Verfügung stellen können. Die Bundesregierung wird die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts sorgfältig auswerten und Möglichkeiten prüfen, um den festgestellten Formmangel noch in dieser Legislaturperiode zu beheben.“
Das Bundesverfassungsgericht hat am 20. März 2020 entschieden, dass das Zustimmungsgesetz zum Übereinkommen über ein Einheitliches Patentgericht aus dem Jahr 2013 nicht verfassungsgemäß und daher nichtig ist (Entscheidung im Verfahren 2 BvR 739/17). Damit kann Deutschland das Übereinkommen derzeit nicht ratifizieren. Das Übereinkommen ist bislang von 16 Vertragsstaaten gebilligt worden.
Für das Zustimmungsgesetz wäre nach Auffassung des Bundesverfassungsgerichts eine verfassungsändernde Mehrheit erforderlich gewesen. Die vorgesehene Übertragung von Hoheitsrechten an eine internationale Einrichtung gehe über die vorhandenen Ermächtigungen hinaus. Die Übertragung würde daher ihrem Inhalt nach zu einer Änderung der Verfassung führen. Das angegriffene Zustimmungsgesetz war einstimmig im Bundestag von den in der Sitzung anwesenden Abgeordneten beschlossen worden, jedoch nicht mit der nach Auffassung des Bundesverfassungsgerichts für das Gesetz notwendigen Zweidrittelmehrheit aller Mitglieder des Bundestages.
Das Einheitliche Patentgericht soll künftig in einem einheitlichen Verfahren mit EU-weiter Wirkung über die Verletzung und Gültigkeit von Patenten nach dem Europäischen Patentübereinkommen sowie dem zukünftigen EU-Einheitspatent entscheiden. In Deutschland sollen an den Standorten Düsseldorf, Hamburg, Mannheim und München jeweils erstinstanzliche Kammern des Gerichts eingerichtet werden. Das Berufungsgericht soll seinen Sitz in Luxemburg haben.




The EPO President Campinos reacted to this statement with a news message on the EPO website “Now is the time to make the UPP a reality”, posted on 27 March 2020, reading:

EPO President Campinos: “Now is the time to make the UPP a reality”

27 March 2020
The European Patent Office (EPO) strongly welcomes the announcement of the German government to continue its support for the introduction of the Unitary Patent system in Europe.
In a statement made yesterday on the country's ratification of the Unified Patent Court (UPC) Agreement, German Minister of Justice and Consumer Protection Christine Lambrecht expressed her intention to "carefully evaluate the decision of the Federal Constitutional Court and examine possibilities to remedy the identified lack of form still in the current legislative period."
Commentating on the statement, EPO President António Campinos said, "IP-intensive industries contribute 45% of GDP in the EU annually and 39% of all jobs. But sadly, we know that employment and growth are predicted to suffer badly In the aftermath of the Coronavirus. So it's important that now, more than ever before, measures are taken to support our industries. And we know that the UP and UPC can indeed provide that support, with reduced costs, simplified administration and greater legal certainty.
He added "The statement by the German government makes it clear that approval of the UPC Agreement with the required parliamentary majority is still possible. So it is time to act. It is time to make the long-awaited UPP a reality, for the good of our innovation sector, for the good of our businesses and industries, and for the good of our economy."

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